Wasserstoffbetriebenes Kehrfahrzeug in Dübendorf im Einsatz
Seit Ende August reinigt ein wasserstoffbetriebenes Kehrfahrzeug die Strassen in Dübendorf. Das von der Empa mitentwickelte und überarbeitete Antriebskonzept basiert auf einer Zusammenarbeit mit dem Paul Scherrer Institut und dem Kehrfahrzeughersteller Bucher Municipal. Das Fahrzeug wird von der Stadt Dübendorf während 2 Jahren in der Praxis erprobt. Betankt wird das Fahrzeug an der Empa, wo Wasserstoff aus erneuerbarer Elektrizität erzeugt wird.
Wichtig für das Projektteam ist, dass das wasserstoffbetriebene Kehrfahrzeug den gleichen Nutzwert aufweist wie konventionelle Fahrzeuge. Mit den gewählten Technologien ist das hier der Fall: Betankungsdauer, Reichweite, Leistungsfähigkeit, Handhabung, Serviceintervalle und Lebensdauer entsprechen denjenigen konventioneller Fahrzeuge. Als zusätzliches Plus sind Fahrzeuge mit diesem neuen Antriebskonzept deutlich leiser. Das Interesse an solchen Fahrzeugen ist gross; die Erprobung in Dübendorf soll das neue Antriebskonzept einen Schritt weiter Richtung Serienproduktion bringen.
«Sauberer» Wasserstoff an der Empa
Entscheidend für die Umwelt- und Klimabilanz wasserstoffbetriebener Fahrzeuge ist, dass der Wasserstoff mittels erneuerbarer Energie produziert wird. Wie dies technisch gemacht werden kann, ist ein Forschungsschwerpunkt der Empa. Dabei wird untersucht, wie Strom aus Photovoltaik- und Windanlagen, der im Strommarkt temporär nicht genutzt werden kann, für die Wasserstoffproduktion eingesetzt werden kann – ein Konzept, das man «Power-to-Gas» nennt.
Diese kurzzeitig anfallende, fluktuierende Energie ist bereits heute im Sommerhalbjahr beträchtlich. Mit zunehmendem Ausbau erneuerbarer Stromproduktion steigen diese kurzfristigen «Stromüberschüsse» weiter an, können aber – da die Nachbarländer künftig in einer ähnlichen Situation sein werden – immer weniger exportiert werden. Anlagen und Konzepte, wie sie die Empa im Rahmen ihres Mobilitätsdemonstrators «move» entwickelt und untersucht, ermöglichen es, temporär anfallende Elektrizität für die Mobilität zu nutzen. Power-to-Gas-Anlagen wirken damit wie eine Art «Überdruckventil» für das Stromnetz, wobei der «Überdruck» (sprich: temporär im Strommarkt nicht nutzbare erneuerbare Elektrizität) für die Herstellung von Wasserstoff genutzt wird.
Weitere Informationen
Christian Bach, Fahrzeugantriebssysteme, Tel. +41 58 765 41 37, christian.bach@empa.ch
Raymond König, Abteilung Tiefbau Dübendorf, Tel. +41 44 801 83 70, raymond.koenig@duebendorf.ch
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